Massivparkett – 6 Arten im Vergleich

Massivholzparkett ist die hochwertigste aller Parkettarten. Es ist in verschiedenen Größen erhältlich und kann in verschiedenen Mustern verlegt werden.

Massivparkett, auch Vollholzparkett genannt, wird anders als Fertigparkett aus massiven Holzstücken gefertigt. Die Parkettstäbe werden aus dem vollen Holz geschnitten und bestehen damit nur aus einem Teil. Im Gegensatz dazu besteht bei Fertig-Parkett aus mehreren Schichten unterschiedlicher Holzarten, welche miteinander verklebt werden.

Vollholzparkett wird üblicherweise roh verlegt, vollflächig auf dem Untergrund verklebt und dann mit der Parkettschleifmaschine in mehreren Schleifgängen geschliffen. Anschließend erfolgt die Oberflächenbehandlung mit Parkettlack oder Fußbodenöl.

Der größte Vorteil von Massivparkett ist die lange Haltbarkeit, da es mehrfach abgeschliffen werden kann, bevor es komplett erneuert werden muss. Auch die Vielseitigkeit in der Verlegung, bei der Auswahl der Holzsorte und bei der Oberflächenbehandlung macht Vollholzparkett sehr beliebt.

 

Welche Massivparkettarten gibt es?

 Je nach Größe und Form der Parkettstäbe unterscheidet man grob in 6 Arten von Massivholzparkett:

  • Mosaikparkett
  • Stabparkett
  • Industrieparkett
  • Holzpflaster
  • Lamparkett
  • Tafelparkett

 

Im Folgenden stellen wir diese Massivparkettarten etwas genauer vor.

 

Mosaikparkett

Ein Mosaikparkettboden ist sehr wertig und langlebig und hat ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Durch seine Stärke von 8 Millimetern ist es mindestens 4 Mal renovierbar, dabei aber verglichen mit einem Stabparkettboden deutlich günstiger. Da der Holzboden bei Mosaikparkett nicht so dick ist wie bei Stabparkett oder Industrieparkett, kann es auch sehr gut bei Fußbodenheizungen verwendet werden. Die Wärme kann sehr gut durchs Holz dringen, um die Raumluft aufzuwärmen.

Durch die Vielzahl von Verlegevarianten bietet Mosaikparkett ein großes Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten:

     1. Würfelmuster

     2. Englischer Verband

Im einfachen englischen Verband werden die nebeneinanderliegenden Parkettstäbe immer um die Hälfte versetzt, im doppelten englischen Verband liegen immer 2 Reihen identisch nebeneinander und die 3. und 4. Reihe werden um die Hälfte versetzt.

Weitere Verlegearten für Mosaikparkett sind Würfelmuster sowie Fischgrad in einfacher, doppelter und dreifacher Variante.

Nach der vollflächigen Verklebung wird der das Mosaikparkett geschliffen und mit der Oberfläche Ihrer Wahl ausgestattet, z.B. Lack, Wachs oder Öl.

Stabgröße 16cm x 2,2cm
Dicke 8mm
Aufbau Vollholz
Lebensdauer ca. 45-60 Jahre
Wie oft abschleifbar je nach Oberfläche 3 bis 4 Mal
Nutzschicht 8mm
Verlegemuster Würfelmuster, englischer Verband (einfach und doppelt), Parallelverband, Fischgrad (einfach bis dreifach), Flechtverband mit Einlage und viele mehr
Holzarten Nahezu alle
Befestigung Vollflächige Verklebung
Stabverbindung keine
Oberflächenherstellung Wird vor Ort geschliffen und oberflächenbehandelt

 

Stabparkett

Das Stabparkett ist neben den Dielenböden der König unter den Parkettarten. Es ist ein sehr hochwertiger Parkettboden und kann bei guter Verarbeitung und Pflege bis zu 90 Jahre genutzt werden. Das klassische Stabparkett ist 50 Zentimeter lang, 7 Zentimeter breit und 22 Millimeter dick. Aufgrund der Stärke kann es bis zu 6 Mal abgeschliffen und renoviert werden.

Über ein Nut- Feder-System werden die einzelnen Stäbe miteinander verbunden. Früher wurde Stabparkett auf Träger genagelt, heute ist die vollflächige Verklebung die Methode der Wahl bei der Befestigung. Nach der Verklebung wird der rohe Holzboden geschliffen und mit Lack, Wachs oder Öl oberflächenbehandelt.

Die einzelnen Parkettstäbe lassen sich in allen beliebigen Mustern verlegen, z.B. als Fischgrätenparkett, im englischen Verband, in Flecht- oder Würfelmustern.

Stabparkett ist in nahezu allen Holzarten erhältlich. Hier eine Auswahl der unzähligen Holzarten:

  • Ahorn
  • Bambus
  • Buche gedämpft und Buche hell
  • Eiche
  • Fichte
  • Jatoba
  • Kiefer
  • Kirsche
  • Merbau
  • Nussbaum
  • Roteiche
  • Rüster Ulme
  • Teak
  • Wenge

 

Stabgröße Klassisch 50cm x 7cm, auch in vielen anderen Größen erhältlich.
Dicke 16-22mm
Aufbau Vollholz
Lebensdauer Ca. 60-90 Jahre
Wie oft abschleifbar Je nach Stärke und Oberfläche 4 bis 6 Mal
Nutzschicht Bis zur Nut-Feder-Verbindung in der Regel 6-10mm
Verlegemuster

 

Fischgrad (zweifach oder dreifach), Englischer Verband,

Drittel Verband, Flechtmuster, Würfelmuster, Tafelparkett

 

Industrieparkett

Industrieparkett, auch Hochkantlamellenparkett genannt, war ursprünglich ein Abfallprodukt der Mosaikparkettherstellung. Heute ist es mit seinem Loftcharakter so modern geworden, dass es nun auch aus fehlerfreiem Vollholz hergestellt wird. Diese Variante ist dann 10 Millimeter statt 23 Millimeter stark. Die gestreifte Optik verleiht Industrieparkett einen besonderen Charme.

Hochkantlamellenparkett gehört ebenso wie das Stabparkett zu den sehr strapazierfähigen Parkettarten und wir daher vor allem in hochfrequentierten Räumen wie Büros, Schulen oder Praxen genutzt. Die relativ kurzen, rohen Parkettstäbe werden hierbei ohne eine Nut-Feder-Verbindung akkurat nebeneinander verlegt, auf dem Untergrund verklebt, geschliffen und dann mit Lack oder Öl oberflächenbehandelt.

Industrieparkett kann mit seiner sehr großen Nutzschicht von bis zu 23 Millimeter bis zu 6 Mal renoviert werden und ist damit extrem langlebig.

Stabgröße 16cm x 8mm
Dicke 10-23mm
Aufbau Vollholz
Lebensdauer Ca. 60-90 Jahre
Wie oft abschleifbar je nach Stärke und Oberfläche 4 bis 6 Mal
Nutzschicht 10-23mm
Verlegemuster Typischer Industrieparkettboden
Holzarten Nahezu alle
Befestigung Vollflächige Verklebung
Stabverbindung keine
Oberflächenherstellung Wird vor Ort geschliffen und oberflächenbehandelt

 

Holzpflaster

Holzpflaster ist eine extrem belastbare Parkettart. Bereits das dünnste Holzpflaster ist 3 Zentimeter dick, erhältlich ist es bis 6 Zentimeter Stärke und kann damit bis zu 9 Mal abgeschliffen werden.

Weil es sehr belastbar ist, wird in Werkstätten, Lagerhallen und auch in Kirchen verlegt. In Gründerzeithäusern aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es auch für den Eingangsbereich oder die Kutschzufahrten verwendet.

Da sich Holzpflaster unter zunehmender Luftfeuchtigkeit sehr stark ausdehnt und dabei gigantische Kräfte entwickelt, ist es nicht für Räume mit stark wechselnder Luftfeuchtigkeit geeignet. Wegen der Stärke des Holzes sollte es auch in Räumen mit Fußbodenheizung nicht verlegt werden.

Bei der Verlegung von Holzpflaster ist eine besondere Planung erforderlich. Der Untergrund muss so tragfähig und stabil sein, dass er die starken Kräfte von Holzpflaster oder Hirnholzparkett halten kann. Außerdem kommen besondere Klebstoffe zu Einsatz, die über die lange Lebensdauer des Holzpflasterparketts beständig bleiben.

Wie auch bei den übrigen Vollholzparketts wird das Holzpflaster nach der vollflächigen Verklebung geschliffen und mit einer Oberfläche der Wahl ausgestattet.

Stabgröße kleine Quader in verschiedenen Größen
Dicke 30-60mm
Aufbau Vollholz
Lebensdauer Ca. 60-90 Jahre
Wie oft abschleifbar je nach Stärke und Oberfläche 4 bis 9 Mal
Nutzschicht 30-60mm
Verlegemuster Der typische Holzpflasterboden
Holzarten eher Nadelhölzer und europäische Hölzer
Befestigung Vollflächige Verklebung
Stabverbindung keine
Oberflächenherstellung Wird vor Ort geschliffen und oberflächenbehandelt

 

Tafelparkett

Die Bezeichnung Tafelparkett, auch Intarsienparkett genannt, verrät schon, dass es sich hierbei um Parketttafeln handelt, die meist aus Parkettstäben der Stärke 22 Millimeter zusammengesetzt werden. Die Verlegung ist sehr aufwändig und exklusiv und erfordert großes handwerkliches Können.

Immer öfter werden heute jedoch bereits fertige Tafel von den Parkettherstellern geliefert, was die Verlegeaufwände deutlich reduziert. Gerade bei sehr großen Räumen ist das ein entscheidender Kostenvorteil. Tafelparkett findet man häufig auch noch in alten Schlössern und Burgen, wo es auf Lager genagelt wurde. Das zeigt bereits, wie langlebig es ist.

Intarsienparkett kann die verschiedensten Designs haben und wird ebenfalls nach der vollflächigen Verklebung geschliffen und oberflächenbehandelt.

Stabgröße Parketttafeln verschiedenster Größe
Dicke 22mm
Aufbau Vollholz
Lebensdauer Ca. 60-90 Jahre
Wie oft abschleifbar Je nach Stärke und Oberfläche 4 bis 6 Mal
Nutzschicht Bis zur Nut-Feder-Verbindung in der Regel 10mm
Verlegemuster Gibt die Parketttafel vor
Holzarten Nahezu alle
Befestigung Vollflächige Verklebung (heute), nageln auf Lager (früher)
Stabverbindung Nut-Feder
Oberflächenherstellung Wird vor Ort geschliffen und oberflächenbehandelt

 

Lamparkett

Lamparkett ist eine „unglückliche“ Variante des Stabparketts. Die Parkettstäbe sind nur halb so lang und mit nur 10 Millimeter deutlich dünner als Stabparkett. Sie verfügen außerdem nicht über eine Nut-Feder-Verbindung und werden daher wie Mosaikparkett einfach auf den Untergrund geklebt.

Lamparkett ist vergleichsweise günstig, neigt aber dazu, zu schüsseln, also sich zu wölben, oder sich zu verwerfen. Wir verlegen dieses Parkett daher nicht, sondern nutzen es maximal zum Ausbessern von schadhaften Stellen in Parkettböden.

Stabgröße 25cm x 5cm
Dicke 10mm
Aufbau Vollholz
Lebensdauer ca. 45-60 Jahre
Wie oft abschleifbar je nach Stärke und Oberfläche 3 bis 4 Mal
Nutzschicht 8mm bis zur Klebstoffriefe
Verlegemuster Alle, da Einzelstab
Holzarten Nahezu alle
Befestigung Vollflächige Verklebung
Stabverbindung Keine
Oberflächenherstellung Wird vor Ort geschliffen und oberflächenbehandelt

Wie bereits erwähnt, wird Massivparkett immer vollflächig auf dem Untergrund verklebt. Das hat eine Reihe Vorteile, die zum Abschluss erwähnt werden sollen:

  1. Leise: Das Verkleben verhindert ein Knarren und Schwingen des Bodens beim Darüberlaufen. Ein hohles, klackendes Trittgeräusch wie bei schwimmender Verlegung von Fertigparkett kann nicht entstehen. Trittschall wird minimiert.
  2. Sicherste Befestigung: Das Parkett bleibt wo es ist und verschiebt sich unter Belastung nicht.
  3. Meist ohne Dehnungsfugen möglich: Am Wandabschluss oder am Übergang zwischen zwei Räumen kann oft auf eine Dehnungsfuge (und meist unschöne Blende) verzichtet werden
  4. Sehr gut schleifbar: Eine Renovierung und somit Beseitigung von Gebrauchsspuren sind mehrfach möglich.
  5. Bei Fußbodenheizung beste Verlegart: Die Wärme kann durch den direkten Kontakt mit dem Untergrund sehr gut vom Holz aufgenommen werden und verteilt sich damit gleichmäßig im Boden und im Raum. Holzstärken über 16 Millimeter sind bei einer Fußbodenheizung nicht geeignet.

 

Welches Massivparkett, welche Holzsorte, welches Verlegemuster und welche Oberfläche am besten zu Ihren Räumen und Wünschen passt, finden wir in einem Vor-Ort-Termin gern gemeinsam heraus.